Guter Kaffee mit gutem Gewissen: Fairtrade oder Direct Trade?

Egal, wohin man schaut: Buzzwords wie Nachhaltigkeit oder globale Handelsgerechtigkeit finden sich inzwischen überall. Dass diese Entwicklung besonders bei einem treuen Alltagsbegleiter wie Kaffee eine entscheidende Rolle spielt, zeigt sich auch daran, dass du genau jetzt in diesem Moment auf unserer Website unterwegs bist. Statt nach Holland zu fahren, um extra billigen Kaffee zu besorgen oder im nächsten Supermarkt anonyme Massenware aus dem Regal zu nehmen, liest du diesen Beitrag. Denn offenbar ist es dir wichtig, woher dein Kaffee kommt, wie er angebaut wird, welche Menschen dahinterstecken und warum er so gut schmeckt – und weil es uns genauso geht, gibt es Sol Caribeño. Wir wollen, dass du deinen Kaffee immer und überall mit gutem Gewissen genießen kannst. Doch wie genau können wir das erreichen? Und warum trägt unser Kaffee dann kein „faires“ Siegel?

 Blick über die Finca

Blick über die Finca 

Fairtrade

Dieser Begriff steht generell für Waren, die unter fairen Bedingungen produziert und gehandelt werden und dabei das Prinzip der Nachhaltigkeit verfolgen. Um das offizielle Fairtrade-Siegel der Organisation TransFair zu erhalten, müssen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien erfüllt werden. Dazu gehören zum Beispiel der Zusammenschluss zu demokratisch organisierten Kooperativen, gerechte Löhne, vernünftige Arbeitsbedingungen sowie der Verzicht auf umweltschädliche Produktionsmethoden.

 

So weit, so gut – aber: Gerade in Bezug auf fair gehandelten Kaffee ist es oft so, dass die Kaffeebauern nicht wesentlich mehr verdienen als im konventionellen Handel, da der aufgerufene Mehrpreis nicht in gleicher Höhe bei ihnen ankommt. Stattdessen profitieren vor allem die Einzelhändler von der Bereitschaft der Verbraucher*innen, mehr Geld für vermeintlich gerechteren Handel zu bezahlen. Und der Boom, den fair gehandelte Produkte seit einigen Jahren erleben, hat dazu geführt, dass es neben dem Siegel von TransFair inzwischen zahlreiche weitere Initiativen mit eigenen Zertifikaten oder Logos gibt. Für welche Prinzipien jedes Siegel im Einzelnen steht, ist dabei allerdings nicht immer klar erkennbar. Auch die Überprüfung der Einhaltung der Kriterien ist nicht immer transparent und unabhängig: Es gibt Hersteller, die die eigenen Initiativen schlichtweg selbst prüfen oder Auditoren einschalten, die in ihrem Auftrag agieren. Und es gibt noch einen weiteren großen Kritikpunkt, der für uns sehr wichtig ist: Hinsichtlich der Qualität eines Kaffees sagt ein solches Siegel letztlich nichts aus.

 

Direct Trade

Auf der Suche nach einer Alternative zu kostenintensiven Fairtrade-Siegeln, die für uns mit zu vielen Kompromissen verbunden waren, kamen wir schnell zum Direct Trade. Schon die Bezeichnung macht deutlich: Hier geht es um den persönlichen Kontakt zwischen den Kaffeebauern und uns. Dabei ist Direct Trade kein eingetragenes Markenzeichen oder offizielles Siegel, sondern vielmehr Ausdruck der Verpflichtung zu einer bestimmten Form des direkten Handels mit gerechter Bezahlung und vernünftigen Zukunftsperspektiven. Wir arbeiten ohne Zwischenhändler oder weitere Umwege, die die Kosten nach oben treiben, ohne dass die Bauern etwas davon haben. Dazu gehört natürlich auch, dass wir die Kaffeeplantagen regelmäßig besuchen und uns vor Ort mit den Menschen austauschen, die die wichtigste Grundlage für unseren Kaffee liefern.

 

Im Gegensatz zum Fairtrade beziehen wir den Rohkaffee auch nicht von vielen verschiedenen Lieferanten mit teilweise deutlichen Qualitätsunterschieden, sondern kaufen ganz gezielt bei einzelnen Kooperativen ein. So arbeiten wir mit der Finca Fuente Vieja in der Dominikanischen Republik zusammen, die sich neben der fairen Entlohnung der Kaffeebauern auch für weitere soziale Projekte in der Anbauregion einsetzt. Dieses Engagement unterstützen wir zusätzlich, indem wir für jedes verkaufte Kilogramm Kaffee 1,11 € an die Finca spenden.

Von Spendengeldern finanziertes Werkzeug

Von Spendengeldern finanziertes Werkzeug 

Für Sol Caribeño bedeutet das: Wir haben uns bewusst gegen ein Fairtrade-Siegel und für Direct Trade entschieden. Dadurch können wir dir nicht nur richtig guten Kaffee aus der Karibik bieten, sondern auch Respekt, Nachhaltigkeit und Wertschätzung ausdrücken.

verfasst von Justine Otto

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